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nothing's gonna stop us now


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2022 – NAVTEX

Seit 10 Jahren haben wir die STARSHIP und genau so lange funktioniert das NAVTEX nicht. Für die Atlantikquerungen war NAVTEX entbehrlich, weil wir über das Satelliten-Telefon sehr genaue Wetterdaten hatten, fürs Küstensegeln der letzten Jahre auch. Aber seit ein paar Jahren würde ich es gerne erstmals nutzen.

In den beiden vergangenen Jahren sind unsere Inbetriebsetzungsversuche schon daran gescheitert, dass sich nicht einmal mehr der POWER-ON Knopf erfolgreich betätigen lies. Und wir hatten weder Zeit noch Muse, uns mit diesem Problem ernsthaft zu beschäftigen. Jetzt aber schon.

Daher: Segler-Reparatur-Regel Nr. 1: Hat das Gerät Strom? Wenn nein, dann zuerst dieses Problem lösen.

Wir verfolgen die Stromzufuhr und stoßen gleich auf zwei Probleme.

*) Eine 1 Amp Sicherung ist kaputt.

*) Die Verbindung zur Batterie ist so locker, dass kein Strom durch kann (siehe Pfeil).

Beides einfach zu beheben und siehe da, das Gerät lässt sich starten. Sogar der Selbsttest gibt nur positive Ergebnisse zurück.

Das Gerät piepst zwar die ganze Zeit und zeigt „NO MELDUNG“, aber beim Durchscrollen der Displays stoße ich auf den heutigen Wetterbericht auf deutsch für das ionische Meer. Erstmals, nach 10 Jahren.

Daher: Segler-Reparatur-Regel Nr. 2: Nicht wundern, nur freuen, wenn es – warum auch immer – auf einmal klappt.


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2022 – Troubles mit dem Wassermacher

Wir verwenden Wassermacherwasser nur zum Trinken und Kochen. Gelegentlich, wenn es eng wird, auch zum Duschen. Auf den Wassermacher ist Verlass.

Vermutlich bin ich selbst schuld, als beim Wassermachen auf einmal eine Fontäne aus dem Panel hervorschießt. Sofort Motor aus und Seeventil zu.

In Fiscardo haben wir Zeit und bauen das Panel aus.

Das Rückflussventil ist undicht. Nach mehrmaligen Versuchen können wir das Verbindungsstück fester anbringen und der Wassermacher funktioniert wieder. 6 Liter Wasser sollten für Kaffee und Nudeln für die Überfahrt reichen.


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2022 – Lange Schläge in den Norden

Seit zwei Wochen verfolge ich die Windsituation an der Westküste des Peloponnes, und die ist einfach zu beschreiben: 15-25 Knoten Wind von Nordwesten und eine entsprechend hohe Welle. Mir graut vor dem Weg zurück. Denn um eine möglichst gute Ausgangsposition für den Schlag nach Italien zu haben, wollen wir von Zakynthos oder Kefalonia starten.

Claudia verlässt am Mittwoch zu Mittag in Pylos die Starship. Wir legen sofort ab, denn ausnahmsweise ist weniger Wind angesagt. Wir segeln bei 5-7 Knoten Wind 3 Knoten SOG mit Kurs auf Zakynthos. Alles gut, solange wir segeln können.

Gegen 19 Uhr dreht der Wind so ungünstig, dass wir nicht mehr segeln können, aber die Wellen uns hin und her schaukeln.

Noch sind es über 30 Seemeilen nach Zakynthos, aber nur 18 Seemeilen nach Katakolon.

Widerwillig (Dietmar), aber erleichtert (Uschi) ändern wir den Kurs auf Katakolon und starten den Motor.

Um 22:30 Uhr fällt der Anker hinter dem schützenden Wellenbrecher in der Bucht von Katakolon. Nach dem Geschaukel der letzten 11 Stunden eine Wohltat.

Tagwache um 7:30 Uhr und Ablegen um 8 Uhr, weiter geht es. Wir wollen im Kanal zwischen Zakynthos und dem Peloponnes bis zur Nordspitze der Insel segeln.

Wieder 6-8 Knoten gegenan und zwar genau aus der Richtung, in die wir wollen. Wir kreuzen auf mit einem Winkel von 30-33 Grad. Zwischendurch dreht der Wind immer wieder geringfügig und der Schlag auf dem schnelleren Steuerbordbug bringt uns dem Ziel nicht näher. Das schmerzt. Dafür lenkt die Insel den Wind auf dem Backbordbug so günstig ab, dass wir nahezu entlang der Küste nach Norden segeln.

Typisch für die ionischen Insel nimmt der Wind am Nachmittag zu. Mittlerweile sind es 14 – 17 Knoten Wind. Uns trennen noch 6 Seemeilen bis Nikolaos. Wir lassen uns nicht abbringen, und machen die nächste Wende. Wieder nimmt der Wind zu. Mit dem letzten Schlag bei 20 – 22 Knoten Wind trennen uns nur noch 2 Seemeilen. Wir bergen die Segel, werfen den Motor an und motoren die letzten 2 Seemeilen in die kleine Bucht von Nikolaos.

Da spielt es sich bei mittlerweile 22 Knoten Wind schon ab. Der Anker einer Jacht hat sich in einer Kette verheddert. Zu dritt stehen die Segler am Vordeck und versuchen den eigenen Anker zu befreien. Wessen Kette sie sda unabsichtlich aufgehoben haben, ist nicht sofort klart, aber wenige Minuten später, weil eine französische Segelyacht von 22 Knoten Wind angetrieben aus der Bucht abtreibt, bis die junge Sonnenanbeterin auf dem Vordeck den Capitain aufgeregt informiert.

Wir weichen dem Drama aus, um dann aber auch gleich festzustellen, dass hier kein Platz für uns ist. Der Kai zur Gänze voll und vor Anker keine Chance.

Was nun? 2 Seemeilen zurück. Dort, wo wir die Segel geborgen haben, war noch ein kleine Bucht, die Sand. Dort fällt der Anker. Ruhige Nacht, keine Taverne, also Spaghetti.

Tag 3 der Nordreise. Wieder früh auf mit Ziel Ithaka. Aber auch dieses Mal macht uns der Wind einen Strich durch die Rechnung. Absolute Flaute und Affenhitze führen uns in eine kleine Bucht, unterhalb von Sami.

Tag 4 und letzter Schlag mit nur 12 Seemeilen und wir erreichen Fiskardo, unseren Absprungort für Italien.

Auf dem Weg dahin das „Stelldichein“ der Superyachten. Allen voran: VERTIGO. 229 ft Länge und 39 ft Breite mit einem Tiefgang von 5m. Sogar der Tender hatte ein eigenes AIS.


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2022 – Methoni, die zweite

Im zweiten Anlauf schaffen wir den zweiten Besuch von Methoni und haben erstmals Zeit und Muse, die Festung zu besichtigen. Strategisch gut gelegen und heiß umkämpft.

„Heiß“ bezieht sich auch auf die Temperaturen. In der Nachmittagssonne ist es so heiß, dass nicht einmal mehr das Meer eine spürbare Erfrischung bietet. Erst mit Sonnenuntergang wird es erträglich.


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2022 – 30 Knoten gegenan

Ein langer Schlag steht an. Von Simos Beach bis Methoni. Wir starten schon um 5:15 in der Früh. Motorsegeln, mal mehr Motor, mal mehr segeln. Und ein Zickzack, weil unzählige Tanker und Frachter in dieser Gegend „warten“.

Jedenfalls eine Spur zu langsam; denn geplant wäre gewesen, durchschnittlich 5 Knoten zu schaffen, um vor dem starken Wind am späteren Nachmittag die Inselabdeckung zu erreichen.

Zu Mittag setzt dann der angenehme Wind ein. 8-12 Knoten Wind, keine Welle, wir segeln ganz hoch am Wind, 30 Grad. Es sind nur mehr 6 Seemeilen, dann haben wir die Inselabdeckung und die Einfahrt in den Kanal zwischen den Inseln geschafft. Dann geht es ganz schnell. 19 Knoten Wind. Erstes Reff. 22 Knoten Wind. Zweites Reff. Und dann noch das dritte. Da ist der scheinbare Wind schon bei 30 Knoten. Was nun? Unter diesen Bedingungen würden wir uns nur in den Kanal quälen, Nein, wir laufen ab. Kursänderung um 30 Grad, neues Ziel Koroni, ebenso nur 10 Seemeilen entfernt. 20 Minuten später sind wir in der Inselabdeckung, gar kein Wind mehr und wir motoren die letzten Seemeilen nach Koroni.


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2022 – irgendwas ist immer (auch heuer)

Die ersten Beiträge klingen ja so, als wäre außer dem Keilriemen (easy) und der Bordtoilette (kein Job für uns) noch gar nichts zu reparieren gewesen.

Schön wäre es.

Schon am ersten Tag bei der Abfahrt in Marina di Ragusa schöpfe ich Wasser aus der Bilge. Gute 2 Liter mit leichtem Salzgeschmack. Das ist eher unüblich für unsere STARSHIP, die sonst immer staubtrocken ist. Das Ausschöpfen lässt nicht nach und mir keine Ruhe. Woher kommt das Wasser?

Weil wir ständig mit Krängung segeln, lässt sich der Wasserweg auch schwer nachvollziehen. Ich nutze jede Gelegenheit, um unter den Bodenbrettern Teile vollständig trocken zu legen. Das führt zum Ziel, denn so finde ich des Übels Ursprung. Abermals ist eine Dichtung einer Schmutzwasserpumpe gerissen (Materialermüdung nach 14 Jahren) und hat Schmutzwasser nicht nach außen befördert, sondern im Boot verteilt. Die Lösung ist einfach: Mit akrobatischer Verrenkung wird unter dem Waschtisch eine Schelle angebracht und die alte Dichtung im Rahmen gehalten.

Die Halterung des Klodeckels in der Bugtoilette reißt ab; auch Materialermüdung. Damit hält der Klodeckel weder im geschlossenen noch im offenen Modus. Optimal wäre es, diese Kunststoffschlaufen nachbilden zu können, aber uns fällt nichts ein, was dazu verwendbar wäre. Also müssen Schlüsselbänder herhalten. Wider erwarten eine gute Lösung, wenn auch ungewöhnlich.

Der Verklicker ist kaputt. Möglicherweise über den Winter durch einen Sturm verbogen. Müssen wir tauschen.


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2022 – Simos Beach – griechische Karibik

Wir haben unser Ziel erreicht.

Wir wollten unbedingt zu Simos Beach. Sandstrand, türkises Wasser, wir ankern auf Sand auf 7 Meter. Einfach herrlich. Schwimmen, Surfen, Tauchen, mit dem SUP paddeln, am Strand sparzieren gehen. Es ist so schön, dass wir uns noch einen Tag hier gönnen. Und so erleben wir auch eine andere Seite dieser Bucht. Windböen mit 32 Knoten ziehen über die Bucht. Kein Problem, weil genug Ankerkette, guter Halt und keine Welle, aber trotzdem nicht ganz so chillig wie am Tag davor.


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2022 – Kalamata

In Kalamata ist Crewtausch. Traude fliegt heim, Claudia kommt. Zum Willkommen gönnen wir uns ein herrliches Essen in einer nahegelegenen Taverne und sitzen hinterher noch im Cockpit, um unserem allabendlichen Ritual zu frönen – karibischer Rum. Und weil wir so guter Laune sind, fragen wir kurzerhand das junge deutsche Seglerpaar am Nachbarboot, ob sie nicht auch Lust auf ein Glaserl Rum haben. Es wird ein langer Abend, die beiden Ina und David haben aus ihren ersten 8 Wochen am Boot viel zu erzählen und noch viel mehr vor. Ihre Geschichten mit 45 Knoten Wind, Dieselengpass und Ankerproblemen erinnern uns sehr an unseren Beginn der Segelreise. Am Ende des langen Abends versichern wir ihnen, weil sie genauso Zweifel haben wie wir vor 10 Jahren: „Bei dem, was ihr jetzt schon erlebt habt, werdet ihr die Atlantiküberquerung gut meistern!“.


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2022 – wenn es dem Windgott nicht beliebt

Ein herrlicher und ruhiger Abend in Koroni. Das Meer ist spiegelglatt, als wir vom Abendessen zum Boot zurückfahren.

Vollgegessen sind wir viel zu müde, um noch den Motor und das Dinghi aufs Boot zu hieven. Geht ja auch morgen. Es ist kein Wind angesagt. Weil es so heiß ist (kein Wunder, es fehlt ja die kühlende Brise), schlafen wir beide an Deck. Um 2 Uhr werde ich wach. Von „kein Wind“ ist keine Rede mehr. Ganz im Gegenteil – 25 Knoten auflandiger Wind. Die Wellen heben das Boot, zerren an der Ankerkette, die Leine der Ankerkralle hat den Gummischutz schon ganz durchgearbeitet. In den frühen Morgenstunden legen alle Boote ab, nur ein österreichischer Katamaran und wir liegen noch vor Anker. Warum? Weil wir bei dieser Welle den Dinghimotor nicht aufs Boot heben können. Es ist eine Qual. Unaufhörlich klatscht das Heck aufs Wasser und gleich danach das Dinghi. Erst um 10 Uhr lässt der Wind schlagartig nach. Wir bergen Dinghi und Motor und legen ab. Lehre daraus: Zumindest der Motor muss jeden Abend rauf.