sy starship

nothing's gonna stop us now


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Last-Leg-2-Lagos: DEFYRS CROSSING BINGO (ein Nachtrag)

Beim Skippers-Briefing für (unsere siegreiche) Etappe Leg 3A teilt die CREW der finischen Defyr Zetteln aus und lädt uns alle ein, am Defyrs Crossing Bingo teilzunehmen. 16 verschiedene „Activities“ stehen zur Auswahl. 4 in einer Reihe horizontal/vertikal oder quer ergeben BINGO! Die ersten 5 BINGO’s gewinnen. Ganz klar, dass wir hoch motiviert starten.

Während der Überfahrt schaffen wir es, fast alle Aktionen zu setzen (resp. sie passieren uns einfach).

„Document your day“ zeigt wie ein „easy“ Tag auf See verläuft:

14:00 = Pizza zum Mittagessen. Und als Nachspeise ein Joghurt. Wir fahren seit einer halben Stunde unter Motor. kein Wind, keine Welle, da kann man leicht unter Deck zeichnen und spielen.

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15:00 = Noch immer kein Wind. Wir fahren noch unter Motor. Die Kinder sehen Filme an und lesen.

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16:00 = Die Nachwirkungen der anstrengenden Tage auf den Azoren. Katharina legt sich nieder. Ed passt auf.

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17:00 = Dietmar bereitet sich auf seine Nachtwache vor und legt sich zu Katharina ins Bett.

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18:00 = Alles unverändert. Dietmar und Katharina schlafen.

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19:00 = Zum Abendessen gibt es Veggie-Chili. Lukas erbarmt sich und erledigt den Abwasch.

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20:00 = Ich übernehme die erste Nachtwache bis ca. 23:00. Davor erfolgt die „Übergabe“. Wir besprechen noch einmal die Wegpunkte und die möglichen Szenarien. Der Wind ist nicht sehr stark. Wir nutzen den scheinbaren Wind und segeln in den Norden.

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21:00 = Von Müdigkeit keine Spur. Lukas und Katharina basteln Motorräder aus Weißweinkorken und Draht.

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22:00 = Die Kinder haben ja alle am Nachmittag geschlafen. Kein Wunder, dass sie jetzt noch immer auf sind.

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23:00 = Dietmar hat jetzt Nachtwache. Logbucheintrag, dann ein heißer Kakao und los geht es.

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00:00 = Wir sind nicht ganz alleine. Auf Steuerbord dürfte gerade die SPARTA III an uns vorbei ziehen.

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01:00 = Irgendwo in diesem Gewurschtel versteckt sich auch noch Lukas. Katharina schläft bei Überfahrten in unserem Bett.

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02:00 = Dietmar ist mit Windwinkel etwas höher gefahren als geplant. Sobald der Wind dreht und wir mehr gegen Osten segeln, werden wir wohl den Parasailor setzen (müssen).

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03:00 = Wieder Wachwechsel. Die Wache um 3:00 herum ist immer hart. Besonders die erste nach mehreren Tagen auf Land.

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04:00 = Keine Ahnung, was wir uns bei diesem Bild gedacht haben .-).

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05:00 Endlich. Jetzt wird es hell und die harte erste Nacht ist vorbei.

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06:00  Wir segeln gegen Osten, sind aber immer noch in der Zeitzone von den Azoren. Da dauert es „länger“, bis die Sonne da ist.

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07:00: Die Sonne ist da und in Kürze darf ich mich nochmals niederlegen. Wobei, wenn der Tag so schön beginnt, hält die Kraft noch einige Zeit an und der Einbruch kommt erst zu Mittag.

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08:00 = Der Wind dreht und kommt raumschots. Wir bergen das Großsegel. Und kurz danach auch die Genua. Jetzt kommt wieder der Parasailor dran.

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09:00 = Kaum zu glauben. Florian ist schon auf und schwingt den Besen. Ob er auch tatsächlich zusammen kehrt, weiß ich nicht mehr…

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10:00 = Jede Stunde ein Foto. Alles wird genau notiert.

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11:00 = Weil wir wegen des geringen Sonneneintrages jeden zweiten Tag für 2-3Stunden den Motor (im Leerlauf ohne Vorwärtsantrieb) laufen lassen, haben wir auch genug Batterie, um die Iphones der Kinder zu laden.

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12:00 = Eine Mischung aus spätem Frühstück und frühem Mittagessen. Auf See kommt der Tagesablauf der Kinder manchmal durch einander.

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13:00 = Die Kinder haben wieder etwas neues gefunden/erfunden. Der Schlafsack, den wir in der Nacht so dringend brauchen, ist ausgestopft mit allen verfügbaren Decken und dazwischen steckt LUKAS. So ein Unsinn.

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19.06: Does it ring a bell?

Mit Morning Haze und den Eltern von Isabel starten wir wieder einmal eine Tour. Nach einigen, sehr unterhaltsamen Tagen in Lagos wollen wir auch ein wenig die Umgebung erkunden.

Faro ist unser erstes Ziel. Vor 28 Jahren war ich zum ersten Mal hier. Als junge Backpackerin mit einem Interrailticket.

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Nach einer kurzen Mittagsrast besuchen wir die Sand City in Pera. Rebecca im ersten Auto ist ein tadelloser Guide.

Jedes Jahr mit einem anderen Thema/Motto werden Figuren aus Sand gebaut. Dieses Jahr ist das Thema „MUSICA“ und führt quer durch die Musikgeschichte.

 

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Isabel ist in Topform,…

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… während mir – nach den vielen Feiern – die Luft ausgeht.

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Lukas verdient sich mit einer sehr liebevollen Kopfmassage ein großes Eis (und ich schlafe fast ein :-)).

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Den Abschluss bildet ein Strandspaziergang in Portimao.

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Mehrmals fragt mich Dave, ob ich mich an irgendetwas erinnern kann. Nope, it does not ring any bell.


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15.06: And the winner is …

Der letzte Abend der ARC Europe.

Wir genießen ein großartiges letztes gemeinsames Abendessen im „Waypoint“-Restaurant am Tisch mit Marleen und der Hayes-Family. Am Tisch neben uns die super lustigen Crews von WEBSTER (Aka WEBSTAR) und DEFYR (Deaf Ears) und einen Tisch weiter unsere ungarischen Freunde von der DUCK, die Herren der SPARTA III und die übercoolen Skipper der TOSCA.

Um 22 Uhr steigt die Spannung. Das letzte Prizegiving für die Etappe Santa Maria (Azoren) bis Lagos (Portugal) steht an.

Wir sitzen alle eng zusammen gedrängt nahe der Videowall. Lyall vom ARC-Team führt uns durchs Programm. Jedes Boot wird noch einmal erwähnt und erntet Applaus. Es ist ein Applaus für die Leistung, aber eigentlich noch viel mehr dafür, dass jede Crew ganz großartig zur Stimmung in den vergangenen 6 Wochen beigetragen hat.

Und dann der erste Preis in der Kategorie Wallpainting. Und er geht an:

Die Kinder von Morning Haze und Starship für ihr gemeinsames Bild in Horta.

WALLPAINTING

Eine riesen Überraschung. Jeder von uns hat geglaubt, dass Defyr gewinnen wird mit dem großartigen Spiderbild. Lukas und Katharina sind genau so baff wie Demi und Rebecca.

Die Spannung steigt. Es ist wie in der Oscar-Nacht.. Die nächste Kategorie steht an. Die Photo Competition für die beiden Bilder, die am besten den Spirit der ARC Europe eingefangen haben.

And the Winners are:

Morning Haze und Starship

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Katharina hat mit ihrem Schnappschuss nach der lustigen Bowlingparty eine GILL-Segeljacke gewonnen. Das Geschenk für den Vatertag. Aber jetzt sind die Kinder nicht mehr zu halten. Wir haben zwei Preise gewonnen. Sie wollten so gerne einmal auch bei der ARC Europe einen Preis gewinnen und jetzt durften sie schon zwei Mal auf die „Bühne“.

Zwischen den einzelnen Kategorien bittet Lyall immer wieder Crews auf die Bühne für ihren „Abschiedsapplaus“. Eine so nette Geste. Ganz besonders groß ist der Applaus für die Aurora – unsere Freunde Marleen und Frans. Frans hat es schlimm erwischt. Er hat sich eine Entzündung des Bauchfells  zugezogen und musste nach der Überfahrt ins Krankenhaus.

merle

Der nächste Preis steht an. Defyrs Crossing Bingo. Wer als erster eine Linie im Bingo erreicht, gewinnt. Wir haben uns sehr bemüht und mehrere Linien fertig bekommen. Und wieder heißt es. Ein Preis geht an Morning Haze und Starship. Darf das wahr sein? Wir – die Familienboote – räumen so richtig ab.

Aber es geht noch weiter. Unsere Freunde von der Morning Haze – so wie wir ein double-handed Family boat – gewinnen den dritten Platz in der Class B. Super gemacht, Dave, Isabel, Rebecca und Demi.

MH II

Die vorletzte Kategorie steht an. Spirit of the ARC. Da gibt es keine großen Diskussionen. Jeder weiß, wer nun auf die Bühne gerufen werden wird. Die 4 Männer sind super Segler. Aber noch viel mehr sind sie der Garant für allerbeste Stimmung. Wo Webster ist, das geht die Party ab. Sie sind  immer zu einem Scherz bereit, immer dazu aufgelegt, sich über sich selbst lustig zu machen.

This is WEBSTER mit Charlie, David, Neal und dem einmaligen Igor aus Slovenien („Every boat should have an Igor. And every Igor should have a boat“).  Sie verdienen den Sieg und es ist ein allgemeines Dankeschön an die 4 Stimmungskanonen. HI HOOOOOOOOOOOOOOOOOO!

WEBSTER

Und dann das Finale.

Prizegiving für die schnellsten Boote der Klasse A in der letzten Etappe.

Der dritte Platz geht an unser ungarisches Schwesterboot – DUCK. Eine großartiges Leistung , wenn man bedenkt, dass sie weder AIS noch SAT-Kommunikation hatten und Wetter-Updates nur von uns per VHF erhalten haben. Wir freuen uns so sehr mit ihnen. Die Zeit mit ihnen war ganz besonders schön und wir freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen in Kroatien.

DUCK

Lyall macht es spannend. Der zweite Platz geht an den Seriensieger – die deutsche SPARTA III mit Hans, Bernd und Wolfgang. Die drei vollkommen entspannten älteren Herren sind eine Bereicherung für die ARC.

SParta

Aber wer hat dann gewonnen? Die Favoriten sind allesamt genannt.

Und Lyall setzt an: The winner of Leg 3A is a Family Boat, who has just completed the Altlantic Circuit.

It is STARSHIP.

Wir können es nicht glauben. Nach unserem Missgeschick mit der Parasailor-Leine dachten wir, dass wir sicher als letztes Boot durchs Ziel gehen und haben – um dem zu entgehen – die restliche Tage wirkliches alles an Trimmmöglichkeiten ausgenutzt. Alle 10 Minuten haben wir die Segeln kontrolliert, nachgebessert oder gar die Segel – wenn notwendig – gewechselt. Wir sind Butterfly mit ausgebäumter Genua gefahren (zum ersten Mal). Wir haben den Parasailor als Gennaker zusätzlich zum Großsegel gesetzt (zum ersten Mal). Wir haben die Genau zum Parasailor gesetzt. Wir haben alles getan – sogar die Nachtschichten bei schwererem Wetter aus 1,5 Stunden reduziert, um mehr Kraft zu haben. Und die Kinder haben uns mehr denn je unterstützt. Abwaschen, Spülen, Abtrocknen, Zusammenräumen, sogar das Kochen haben sie gelegentlich übernommen, um uns mehr Zeit an Deck zu geben. Immer wieder haben sie zwischendurch untertags Wache gehalten und uns auch bei den „Kommunikationsaufgaben“ – VHF, Sat-Phone unterstützt. Wir waren ein richtiges Team.

Dieser gemeinsame Einsatz und unser Missgeschick zu Beginn dürften das Erfolgsgeheimnis gewesen sein. Während alle anderen Boote viel weiter vorne und in die Flaute segelten, hatten wir mit 4 Stunden Abstand die ganze Zeit über guten Wind und mussten in Summe nur 5 Stunden lang den Motor verwenden.

STARSHIP2

Die Kinder haben sich so sehr einen Sieg in irgendeiner Kategorie gewünscht und waren schon mit den drei Preisen davor mehr als zufrieden. Aber dass wir die Etappe gewinnen, das war fern von allen Erwartungen. Lukas, Kathi und Florian haben so wie wir Tränen in den Augen. So ein Erfolg.

Finally – nothing’s gonna stop us now.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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Last-Leg-2-Lagos (FINISH)

SUN: Super Wetter, Wind und ….
RUN: … wir setzen den Parasailor in der untergehenden Sonne – als Gennaker – zusätzlich zum Großsegel. Wir wollen noch einmal so richtig Meter machen. Absoluter Wahnsinn. 184 sm gutgemachte Distanz in 24 Stunden.
FUN: Foto-Finish nach 5 Tagen 12 Stunden 43 Minuten und 43 Sekunden. Duck und Morning Haze sind nur wenige Meter hinter uns, dann kommen Bonnie Lass, Sea Eagle und Reberth. Unglaublich. Und wir sind einmal mehr super glücklich.


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Last-Leg-2-Lagos (day 05)

SUN: Oh, what a night. Tagelang hat sich die Sone nicht blicken lassen. Die Wolkendecke war zu dick. Aber jetzt, nach Einbruch der Dämmerung, reisst der Himmel auf, und der Vollmond bleibt die ganze Nacht über unser Begleiter. Das tut gut, denn …

RUN: … wir haben 22 Knoten Wind, 2 Meter Welle und Böen bis 25 Knoten. Wir rauschen mit bis zu 8,5 Knoten dahin, trotz 2. Reff im Groß und leicht gereffter Genua.

FUN: Der Plotter ist wie ein Gameboy. Und das Spiel heißt: geht es sich aus? Schaffen wir es vor dem Frachter zu queren oder nicht?


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Last-Leg-2-Lagos (day 04)

SUN: Die Front bringt WInd. Sonne fehlt. Und das merkt man/frau. Ohne Jacken ist es untertags nicht zu machen. Weil es so kalt ist, essen wir erstmals im Salon zu Mittag. Super nett und gemütlich.

RUN: Ein Durcheinander. Der Wind dreht im 10-Minuten-Abstand um 30-40 Grad. Gerade noch mit 6,5 Knoten und COG 75°, dann wieder nur 4,5 Knoten und südöstlich auf 115°. Das ist mühsam. Ganz besonders bei der Nachtwache.

FUN: Wieder hören wir Duck am Funk und besprechen – trotz der Entfernung – das Wetter. Duck hat wegen eines Wasserschadens kein Iridium und auch kein AIS. Also kein Wetter und keine anderen Boote/Schiffe am Plotter. Am späten Nachmittag backen wir noch einen Schokolade-Kuchen, der so sehr an Volumen beim Backen gewinnt, dass er übergeht und am Rand runter rinnt. Der Rest schmeckt aber großartig.


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Last-Leg-2-Lagos (day 03)

SUN: Wenig Sonne, jede Menge Wolken und immer wieder Nieselregen. Wir sind „angebertelt“. Minimum 3 Schichten, oftmals sogar 4.

RUN: Wir bergen den Parsailor bei über 22 Knoten Wind. Segeln wäre ja noch möglich, aber das Bergen wird mit jedem 10-tel Knoten Wind schwieriger, daher muss er runter. Wir setzen Großsegel und Genua. Anfangs bei gutem Wind segeln wir noch mit über 7 Knoten dahin, dann nimmt der Wind ab, und das ewige Schlagen der Segel wird immer nerviger. Schließlich bäumen wir die Genua aus und schleichen im Schmetterling dahin. Bis wir irgendwann bei 4 Knoten angelangt sind, der Wind wieder dreht, der Kurs zu südlich wird, und wir mitten in der Nacht bei Nieselregen wieder den Rückbau auf „raumen Wind“ vornehmen. So viel zu einem geordneten Wachsystem :-).

FUN: Wir haben schon seit 2 Tagen niemanden mehr gesehen. Es ist ein bloßer Versuch. „Duck, Duck, Duck, this is Starship“. Und wirklich: Zoltan meldet sich. Sie sind 15 sm entfernt von uns. Was für eine Freude.


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Last-Leg-2-Lagos (day 02)

SUN: Sonnig und windig.

RUN: Freitag, der 13-te findet am Dienstag, dem 10. statt. Beim Shiften des Parasailors verdreht sich das Segel total, wir müssen es bergen, dabei fällt meine neue Haube ins Wasser (kein HOB-Manöver), die grüne Achterleine verhängt sich im Propeller. Es dauert 4 Stunden bis Dietmar die Leine wieder aus dem Propeller entfernen kann und wir den Parasailor unter Deck neu einrollen können. 4 Stunden dahin schaukeln bei traumhaftem Wind.

Das ist mehr als hart.

FUN: BINGO-Time: Mit dem Tauchgang von Dietmar haben wir die zweite BINGO-Line erreicht. Wenigstens da sind wir gut in Fahrt.


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Last-Leg-2-Lagos (day 01)

SUN: Sonnig und schöne Wolken in allen Formationen. Nur halt wenig Wind (vorhersagegemäß).

RUN: wenig Wind => wenig Speed (jedenfalls bei uns). Aber kein Grund zur Klage. Denn die Vorteile der 14 t merken wir, wenn es wirklich bläst, und die Wellen hoch sind. Dann liegen wir immer noch vergleichsweise ruhig im Wasser.

FUN: BINGO-Time. Und da sind wir super motiviert und haben bald die erste Linie zusammen.