BBB – Bequia-Birthday-BBQ – das ist das Zauberwort für einen unvergesslichen Nachmittag und Abend.
Schon am frühen Nachmittag ist der Dinghi-Park wieder voll.
Wir feiern den 37er von Hans.
Mit Schokoladetorte und Zitronenkuchen, Sprühkerze, Girlande, Geburtstagskrone und Geschenken: eine Glückwunschkarte, eine Seekarte von den Grenadinen und ein T-Shirt mit unser aller Motto:
„SAIL FAST – LIVE SLOW“.
Sogar das Wetter zeigt sich von seiner besten Seite – kaum Wind, Sonne, Hitze und nur ein paar Spritzer Regen. Zwischendurch stehen wir sogar mit Wein und Bier bis zur Hüfte (oder noch weiter) im Wasser.
Was kann man sich mehr wünschen?
Am frühen Nachmittag starten wir dann das Feuer für unser BBQ. Eine halbierte Tonne samt Gitter dient als Grill.
Die Kinder holen Holz und alte Bananenstauden zum Anzünden. Na ja, nicht alle….
Wir haben wieder alle zusammengelegt und die beiden „Strandbarpächter“ Paul und Faye gebeten, für uns Huhn, Würstel und Lobster zum Grillen zu besorgen. Umgerechnet 12 Euro pro Familie. Ein Spottpreis.
Jede Crew hat zusätzlich eine Beilage, Besteck und Teller mitgebracht. Es gibt „irischen“ Bohnensalat, „deutschen“ Couscous, „belgischen“ und „dänischen“ Nudelsalat, „englischen“ Erdäpfelsalat mit Mayo, „schweizer“ Erdäpfelsalat ohne Mayo und „englischen“ „Rice ‚n’ Beans“. Wir steuern Kichererbsensalat, gegrillte Breadfruit und unser „Schuhbecks“ Hummergewürz bei.
Bier, schrecklich starken Rumpunch und Getränke für die Kinder kaufen wir bei Paul und Faye.
In der untergehenden Sonne ist das Abendessen fertig.
Wir sitzen – bunt durcheinander gemischt – auf den einfachen und schief abfallenden Holzbänken am Strand und lassen es uns schmecken. Zwischendurch holt einer von uns Fertiges vom Grill und sucht mit „I have got some more chicken! Who would like some sausages?“ einen dankbaren Abnehmer. Unglaublich, was die Kinder verdrücken.
Dann starten wir ein zweites Feuer – ein richtiges Lagerfeuer zur Freude der Kinder (und einiger Männer :-)) – und sitzen noch eine Weile um das Feuer herum.
Es ist ja auch unser Farewell-Abend. Morgen Mittwoch ist erstmals nach langer Zeit wieder ein gemäßigter Ostwind – vielleicht sogar ein OSO-Wind – angesagt. Den wollen einige Boote – so auch wir – nutzen, um in den Norden ( St. Vincent oder gleich bis St. Lucia) zu segeln. Antares und Millport bleiben noch einige Tage, um Tauchkurse zu absolvieren und treten etwas später den Weg in den Norden an.
Und unsere lieben belgischen Freunde von der Nautilus segeln am Tag danach in den Süden weiter – Richtung Grenada, Curacao und schließlich zum Panama-Kanal. Ihr Ziel ist Australien – von jetzt gerechnet ein oder eineinhalb Jahre.
In La Coruna und Lisboa haben wir uns noch zufällig getroffen, in Porto Santo und Quinta do Lorde unsere Freundschaft vertieft, dazwischen viele Emails geschrieben und die Treffen in Teneriffe und in Bequia auf lange Zeit vereinbart.
Katharina, Lukas und Florian werden Fien und den großen Angler Seppe sehr vermissen. Dietmar und ich die lustigen Abende mit Hans und Kathrin. Was bleibt, sind viele schöne Erinnerungen und einge flämische Worte, die nun Eingang in unseren Sprach-Alltag gefunden haben.
So sitzen am Schluss nur noch Annelies und Pros, Hans und Kathrin und Dietmar und ich am Lagerfeuer, die Füße tief im warmen Sand vergraben. Die Ankerlichter auf den langen Masten der umliegenden Boote schwingen sich im Takt der Wellen. Die Lichter der vereinzelt gebauten Häuser in der weiten Bucht von Bequia stehen förmlich in Konkurrenz zu den Sternen am Himmel. So einen großartigen Abend haben wir noch nie erlebt.
„The next time we’ll see us will be in a restaurant – somewhere – in a couple of years.“ Die Abmachung steht. „But no sand to put our feet in“, stellt Kathrin mit Bedauern fest. Well, why not? Und so ergänzen wir unsere Vereinbarung:
Next time will be in a restaurant. With a bucket full of sand.