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nothing's gonna stop us now

05.04: Dinghi-Odyssee (Theaterstück in 5 Akten)

2 Kommentare

1. Akt (spielt in Dominica)

Unser Dinghi-Motor mit heißen 10 PS gibt in Roseau seinen Geist auf. Aus dem Nichts heraus lässt er sich nicht mehr starten. In der brütenden Mittagshitze versuchen Dietmar und Olaf von der Enterprise das Problem zu lokalisieren und zu beheben. Aber nichts. Der Zündfunke fehlt.

Weder in Roseau noch in Portsmouth lässt sich ein Mechaniker finden, geschweige denn ein Tohatsu-Händler, der uns einen Ersatzteil beschaffen kann. Auch der Versuch, einen gebrauchten 2-Takter zu kaufen, schlägt fehl.
Meistens rudern wir daher oder segeln unser Dinghi. Bei Gegenwind oder Welle sind wir auf die Schlepperdienste der Enterprise oder Edelweiß angewiesen.

2. Akt (spielt in Guadeloupe)

Voller Hoffnung segeln wir nach Guadeloupe. Nur wegen des Dinghi-Motors, sonst hätten wir die Insel ausgelassen. Fred Marine bestellt den Ersatzteil sofort, aber wegen Karneval (keine Postdienste) warten wir zwei Wochen auf die Lieferung (und lassen in der Zeit sogar das Unterwasserschiff erneuern), um dann zu erfahren, dass der Ersatzteil nicht lieferbar ist.

Hoffnung keimt auf, als Maranne vorschlägt, doch die Exiter Coal neu drehen zu lassen. Wir suchen im Internet, ob es alleine geht, finden dann aber einen Mechaniker auf Antigua, der es probieren kann.

3. Akt (spielt in Antigua)

Auch hier können wir keinen Ersatzteil auftreiben. Und auch das Neudrehenlassen der Exiter Coal schlägt fehl. Dietmar verbringt einen ganzen Tag in St. Johns deswegen.

Aber unsere Suche nach einem gebrauchten 2-Stroke hat ein glückliches Ende. In einem Buchladen – kein Scherz – vermittelt man uns einen gut gepflegten Yamaha 5 PS aus dem Jahre 2005. Passt bestens (insbesondere der preis ist unschlagbar gut). Endlich sind wir wieder mobil und genießen die neue Freiheit in der Nonsuch Bay.

4. Akt (spielt in St. Barth)

Dietmar fährt mit unserem Neuzugang zu Ikiro, die unweit von uns in der Bay de Colombier ankert. Andy schaut ganz verdutzt und meint dann:“ Dietmar, I know this noise of the engine. I think you have bought our used outboard.“

Und tatsächlich:

Ikiro – „unsere“ Ikiro, die wir mitten auf dem Atlantik kennen gelernt haben, hat wegen eines fehlenden Ersatzteiles den eigenen Outboard an einen Händler in Antigua verkauft und von diesem einen neuen 4-Takter erworben. Und genau diesen gebrauchten Außenborder haben wir dann eine Woche später – wieder repariert – von diesem Händler gekauft.

5. Akt (spielt auf St. Martin)

Eigentlich wieder nur wegen des 10 PS Dinghi-Motors segeln wir nach Saint Martin in die Marigot Bay. Gleich am Montag in der Früh starten wir zu Budget Marine (der einzige autorisierte Händler in der nördlichen Karibik). Budget Marine kann die Ersatzteile n der USA bestellen. Sie holen den Motor noch Montag zu Mittag ab (überpünktlich) und stellen eine Reparatur bis Ende der Woche in Aussicht. Wir rufen am Donnerstag zu Mittag an, wie es um unseren Motor steht. Nichts. Wir rufen am späten Nachmittag an. Noch immer nichts. Wir rufen am Freitag zu Mittag an. Wir werden wieder vertröstet.

Mittlerweile seit Dienstag waren wir schon zwei Nächte in der Grand Case Bucht, eine Nacht in Tinta Marre und befinden uns längst wieder auf dem Rückweg zur Marigot Bay. Bei strömendem Regen ankern wir in der großen Bucht von Marigot, wir haben tatsächlich Internetzugang und siehe da: Da findet sich ein Email im Posteingang. Der Dinghi Motor ist repariert und fertig zur Abholung. Damit haben wir nicht mehr gerechnet!

Sofort fahren wir mit unserem Dinghi zu Budget Marine (immerhin fast 20 Minuten) und holen unser „Baby“ ab. Gerade noch vor 17 Uhr. Der Motor ist repariert und läuft bestens.

The happy end.

2 Kommentare zu “05.04: Dinghi-Odyssee (Theaterstück in 5 Akten)

  1. Hallo ihr Lieben,
    ja wer eine Reise macht, der kann etwas erzählen. Und das mit eurem Dinghi-Motor ist ja wirklich ein großer Zufall, aber wichtig ist es. daß er wieder funktioniert und ihr unabhängig seid. Obwohl ja die Hilfsbereitschaft unter euch Seglern wirklich groß ist. Wie wir gesehen haben, habt ihr eure Reise fortgesetzt und segelt Richtung Virgin Islands. Dürfte eine Nachtfahrt werden? Wir wünschen euch guten Wind, jedoch keine zu hohen Wellen.
    Traude und Willi

  2. Hallo Starship!

    Viele Grüsse von der Koa – wir sind grade durch den Panamakanal durch! ( http://catamaran-koa.com/2014/04/07/ab-jetzt-im-pazifik/ )

    Toll zu lesen, dass ihr immer noch mit Enterprise und Edelweiss unterwegs seid! Wäre toll auch solch treue Begleiter in den Pazifik zu haben – mit Kindern.
    Wir hoffen mal, dass unser 4-Takt 4PS Yamaha durchhält. Wir konnten uns ja nicht überwinden das Geld für einen neuen 2-Takter locker zu machen!
    Wir wünschen Euch weiter eine tolle Reise!
    Liebe Grüsse,
    Gisela & Ulf

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