Das Infomaterial aus dem Tourist-Information-Center preist die Insel als „La Isla Bonita!“ an.
Mit dieser Erwartung starten wir unsere Inseltour
und wir werden nicht enttäuscht.
Zunächst folgen wir für einige Kilometer einem Kuhtransporter. Die Kuh begeistert uns mit ihrem Verständnis für Gewichtsverteilung in den Kurven. Sie wäre die optimale Partnerin für ein Seitenwagenrennen.
Dann ein kurzer Spaziergang zum Denkmal „El Salto del Enamorado“. Ein junger Hirte, der – aus Übermut ? – sein Leben für seine Geliebte gelassen hat. Diese und einige andere Legenden sind ganz typisch für die Insel.
Im Norden der Insel besuchen wir die Naturschwimmbecken von La Fajana.
Dann führt uns eine schmale, auf beiden Seiten steil abfallende Nebenstraße (mit 15% Steigung) zu Los Roques de los Muchachos, der höchsten Erhebung auf der Insel. Immerhin 2.426 m hoch.
Hier steht das weltweit größte Teleskop zur Messung von Gammastrahlung (Stimmt nicht ganz; korrekt ausgedrückt handelt es sich um ein Teleskop zum Nachweis und zur Abbildung des Cherenkovlichts atmosphärischer Luftschauer, die durch kosmische Gammaquanten ausgelöst werden) – auch The Florian Goebel Telescopes genannt. Der junge deutsche Astrophysiker, Leiter des Projektes, war 2008 einige Tage vor der geplanten Eröffnung bei Reparaturarbeiten am Teleskop tödlich verunglückt.
Dahinter liegt der Vulkankrater.
Wir wagen den Abstieg zur untersten Aussichtsplattform, auch wenn uns allen etwas mulmig zumute ist.
Am nächsten Morgen starten wir ganz zeitig zum jüngsten Teil der Insel. Als vorläufig letzte vulkanische Tätigkeit auf La Palma brach im Oktober 1971 im Süden der Insel der Vulkan Teneguia aus. Innerhalb von drei Wochen ergoss sich die Lava in den Atlantik und erstarrte zu neuem Land. Der Teneguia ist der letzte Berg aus sieben mehr oder weniger starken Vulkanausbrüchen zwischen dem 15. und dem 20. Jahrhundert.
Wir sind so zeitig dran, dass der Morgennebel noch den Krater einhüllt.
Und zum Abschluss der Inseltour
spazieren wir noch durch die Altstadt von La Palma de Santa Cruz, sehen beim Zigarrendrehen zu,
machen die eine oder andere nette Bekanntschaft
und freuen uns sehr, beim Bummeln die Crew der belgischen Maranne zu treffen, mit denen wir in Quinta do Lorde (Madeira) mehrere Abende verbracht haben.